Dienstag, 30. August 2011

Wilhelm Klemm Meine Zeit

Gesang und Riesenstädte, Traumlawinen,
Verblaßte Länder, Pole ohne Ruhm,
Die sündigen Weiber, Not und Heldentum,
Gespensterbrauen, Sturm auf Eisenschienen.

In Wolkenfetzen trommeln die Propeller.
Völker zerfließen. Bücher werden Hexen.
Die Seele schrumpft zu winzigen Komplexen.
Tot ist die Kunst. Die Stunden kreisen schneller.

O meine Zeit! So namenlos zerrissen,
So ohne Stern, so daseinsarm im Wissen
Wie du, will keine, keine mir erscheinen.

Noch hob ihr Haupt so hoch niemals die Sphinx!
Du aber sieht am Wege rechts und links
Furchtlos vor Qual des Wahnsinns Abgrund weinen!

Donnerstag, 28. Juli 2011

Im Sommer wird man nur Dick: es wird Zeit, dass wieder Winter wird

Vielleicht, weil's heute draußen schneit,
Fühl' ich mich so elegisch weit.
Der Winter ist's, der Seelen weckt
Und nicht allein den Dreck bezweckt.
Im Sommer war man draußen heiter,
Und davon ward der Körper breiter,
 Dauthendey
QED